Eine Superzelle ist eine markante, gut organisierte und langlebige Gewitterzelle, die bei ausgeprägter Windscherung entsteht. Die starke vertikale Windzunahme versetzt die Luft in Rotation, zunächst bilden sich dabei horizontal liegende Luftwalzen. Der Aufwind eines entstehenden Gewitters saugt diese Wirbel ein und kippt ihre Achse in die Senkrechte, wobei sich der Drehimpuls nach und nach auf den gesamten Aufwindbereich überträgt. Die einige bis einige Dutzend Kilometer umfassende rotierende Luftmasse wird aufgrund ihrer Größe als Mesozyklone und die damit verbundene Gewitterzelle ab einer gewissen Lebensdauer als Superzelle bezeichnet. Durch die Drehung durchwandern Hagelschlossen mehrere Zyklen im Gewitter und können zu enormer Größe anwachsen, bis sie letztendlich mit 10 cm Durchmesser zu schwer werden, um vom Aufwind balanciert zu werden. Am Boden können sie immer noch bis zu 7 oder 8 cm Durchmesser aufweisen und so für schwerste Schäden sorgen. Im Bereich des Aufwindschlauches einer Superzelle kann sich unter speziellen Bedingungen auch ein Tornado bilden.